Geheimes Geländerstück der Bonner Rheinbrücke

Geheimes Geländerstück der Bonner Rheinbrücke

Es gibt Orte, an denen die Stadt flüstert. Keine großen Denkmäler, keine Schautafeln – nur ein unscheinbares Stück Metall in einer Gartenmauer. Wer auf der Ernst-Moritz-Arndt-Straße in Beuel unterwegs ist, kann so ein Flüstern hören: ein Relikt der alten Bonner Rheinbrücke, gerettet in einer Nacht, in der Bonn brannte und Geschichte kippte.

 

Zwei Brüder verwahren einen Schatz

Ende des 19. Jahrhunderts war die neue Rheinbrücke der Stolz der Stadt: schön, modern, mit beeindruckender Spannweite. 1902 fuhr hier sogar die erste Straßenbahn. Und plötzlich wurde die Brücke selbst Teil der Geschichte, als sie 1945 auf dem Rückzug gesprengt wurde. Von der Brücke blieben nur Fragmente. Eines davon retteten – so erzählt man es in Beuel – zwei Brüder: Sie schlichen in der Nacht zum zerstörten Ufer, hoben ein Stück des Brückengeländers aus den Trümmern und bewahrten es wie einen Schatz. Im Jahr 1964 baute einer der Brüder, Heinz Wollersheim, sein Haus in der Ernst-Moritz-Arndt-Straße in Beuel und setzte das voh ihm gerettete Geländerstück aus der Brücke als Relikt in die Gartenmauer ein. Eine kleine Plakette verrät seine Herkunft – und macht aus einem Zaunpfosten einen Zeitzeugen.

Ein sichtbares und unsichtbares Relikt der Vergangenheit

Seitdem steht das Geländerstück an der Straße, schräg gegenüber der Abzweigung zur Helenenstraße. Viele gehen achtlos vorbei. Andere, wie Stammspaziergänger aus der Nachbarschaft, bleiben immer wieder stehen, streichen über die Nieten, lesen die Plakette und denken daran, wie nah große Geschichte und Alltag aneinanderliegen: hier die leise Gartenmauer, dort – nur ein paar Schritte weiter – die heutige Rheinbrücke, über die täglich Tausende pendeln.

Geschichte mitten in unserem Alltag

Das Beueler Relikt ist nicht das einzige Brücken-Überbleibsel in Bonn; weitere Geländerteile sollen an anderen Ecken der Stadt aufgetaucht sein. Aber dieses hier ist besonders, weil es sichtbar im Quartier steht. Kein Museumsglas, keine Absperrung. Nur die Bitte um Respekt: Privatgrundstück, also bitte vom Gehweg aus schauen, fotografieren, staunen.

 

Mini-Rätsel für deinen Spaziergang

Wenn du dort bist, achte auf die Details:

  • Welche Straße zweigt gegenüber ab?
  • Woran erkennst du, dass das Metall älter ist als die Mauer?
  • Was verrät die Plakette über die Herkunft?

So findest du den Spot

Geh die Ernst-Moritz-Arndt-Straße in Beuel entlang; das Relikt sitzt schräg gegenüber der Abzweigung zur Helenenstraße in einer Gartenmauer. Halte die Augen offen – genau das ist der Spaß.

 

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